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Mehlklütjes

Mehlklütjes

In vielen Regionen Deutschlands werden Hefeklöße gegessen, egal ob süß oder herzhaft. In Ostfriesland wird der Hefeteig in ein großes Tuch gepackt und dampfgegart. "Peern un Klütje" ist eine ostfriesische Dessert-Spezialität. Ein großer Hefekloß (Klütje) wird mit Vanillesoße und gekochten, gezuckerten Birnen ("Peern") gegessen. Natürlich passen auch andere Obstsorten, wie zum Beispiel Sauerkirschen dazu. Peern un Klütje wird vor allem im Herbst serviert und macht auf jeden Fall satt.

Foto: Fotolia©Andrea Wilhelm

Historische Quelle:

„Das Mittagessen [des Gesindes] ist durchgängig dem der Herrschaft gleich […]. Das Mehl ist gewöhnlich Gerstenmehl, es werden davon Klöse, Mehlpüt und Pfankuchen gemacht. Der Mehlpüt heißt so, weil der Teich in einem Beutel (Püt) gethan und so gekocht; man hat ihn meist im Westen, im Norden und Osten mehr Klöse […] Einige geben, besonders Sontags, auch Sirup zu den Klösen oder Mehlpüt.“

Beschreibung der Speisen im Westen Ostfrieslands durch Fridrich Arends, Ostfriesland und Jever in geographischer, statistischer und besonders landwirthschaftlicher Hinsicht. Band III, Witwe Hyer & Sohn Emden und Hahn´sch Hofbuchhandlung Hannover 1820, Seite 408 (OL X 841a (3)


„73. Gestovte Birnen mit holsteinischen Klößen. Man schält die Birnen, schrappt den Stengel und läßt ihn halb daran, setzt sie mit so viel Wasser, daß sie bedeckt sind, zu Feuer, giebt Johannisbeersaft oder Rothwein daran, etwas Caneel [Zimt] und Zucker nach Geschmack; sind dieselben gahr, so giebt man gebranntes Mehl daran, daß die Sauce eben wird. Richtet man die Birnen an, werden die Klöße darauf herumgelegt und Zucker und Caneel darüber gestreut.“

Charlotte Droste, Inhaberin einer Restauration, Kochbuch für alle Stände. Eine Sammlung von ungefähr 1000 selbsterfundenen und erprobten Rezepten zur Bereitung aller Arten Speisen, Backwerk und Getränke, zum Einmachen und Aufbewahren von Früchten, sowie Anweisung zum Einschlachten, Einpökeln und Wurstmachen, Im Selbstverlag der Verfasserin Oldenburg 1853. Reprint Museumsdorf Cloppenburg 1991, Seite 64-65

 

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