Brautbutter
Der Brauch, "Brautbutter" zu überreichen, wurde insbesondere in der Lüneburger Heide gepflegt. Die "Brautbutter" wurde dem Hochzeitspaar traditionell von den nächsten Nachbarn gebracht. Man wünschte dem jungen Paar damit Wohlstand und Gesundheit. Die selbst gemachte Butter wurde auf einen Zinnteller aufgesteckt und mit Rosinenmännchen verziert, die Braut und Bräutigam symbolisierten. Wenn die Braut den Butterteller mit Brot herumreichte, kündigte sie damit das Ende des Festes an.
Foto: Marketinggesellschaft
Historische Quellen:
„Nachmittags wird um 4 Uhr Kaffee eingenommen, bei dem es früher Plattenkuchen und Butterbrot gab. Auf dem Brauttisch stand die `Brutbotter´, eine Henne mit 5 Küchlein. Eine Wirtsfrau hatte sie geformt. Heute gibt es nur noch Torte und Gebäck.“
Bericht über den vor dem 1. Weltkrieg geübten Brauch zur Hochzeit kunstvoll geformte Butter zu verschenken für Beesten, Kreis Lingen-Ems. Archiv für westfälische Volkskunde Nr. 2942. Zitiert nach Günter Wiegelmann, Aus der Geschichte der Butter-Brot-Speisen. In: Die Milch. Geschichte und Zukunft eines Lebensmittels. Arbeit und Leben auf dem Lande Band 4. Hrg. von Helmut Ottenjann und Karl-Heinz Ziessow. Cloppenburg 1996, Seite 59
[Zum Abendbrot gibt es] „Butterbrot mit Schinken und anderem Belag. Zunächst wandert die bekränzte Butter herum, in die jeder Gast – als es noch Gold- und Silberstücke gab – eine Münze steckte. Im Zeichen des Papiergeldes legt man seinen Obulus auf eine Schüssel. Das dadurch zusammengekommene Geld wird teilweise als Hochzeitsgeschenk für das junge Paar angesehen.“
Bericht über den vor dem 1. Weltkrieg geübten Brauch zur Hochzeit kunstvoll geformte Butter zu verschenken für Beesten, Kreis Lingen-Ems. Archiv für westfälische Volkskunde Nr. 2942. Zitiert nach Günter Wiegelmann, Aus der Geschichte der Butter-Brot-Speisen. In: Die Milch. Geschichte und Zukunft eines Lebensmittels. Arbeit und Leben auf dem Lande Band 4. Hrg. von Helmut Ottenjann und Karl-Heinz Ziessow. Cloppenburg 1996, Seite