Harzer Käse
Harzer Käse stammt ursprünglich aus dem Harzvorland südlich von Braunschweig. Er ist auch unter dem Namen Harzer Handkäse oder Harzer Roller bekannt. Meist sind es kleine Käsetaler, oft werden sie zu kleinen Stangen aneinandergereiht (Roller). Harzer Käse ist ein Sauermilchkäse und enthält nur ein Prozent Fett. Ein typisches Gewürz für den Käse ist Kümmel. "Harzer Roller" wird auch eine besondere Rasse des Kanarienvogels genannt, die von Bergleuten im Oberharz gezüchtet wurde.
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Historische Quelle:
"Auf dem Lande, bei den Bauern, Förstern und Holzarbeitern, wird er selbstverständlich nicht gekauft, sondern selbst zubereitet. Und das geschieht so: man läßt frische Vollmilch in irdenen Satten (Schüsseln) drei bis vier Tage stehen. Dann nimmt man den Rahm ab, macht die übrige Milch tüchtig heiß und seiht sie durch ein weißes Tuch. Die Molke, das Milchwasser, wird an die Tiere verfüttert, der Quark mit Salz und Kümmel gewürzt und zu den bekannten kleinen runden Scheiben geformt. Im Sommer trocknet man sie dann in großen Käsehorden an der Sonne, im Winter in der Nähe des Ofens. Ist der Käse richtig abgetrocknet, so kommt er in einen großen Steintopf und wird mit einem feuchten Tuch bedeckt. Feinschmecker behaupten, er werde besonders lecker, wenn man dieses Tuch mit Schnaps befeuchte. Nach einigen Tagen ist der Käse fertig und kann zu Tisch gebracht werden.“
Hans W. Fischer, Ds Leibgericht. Die Lieblingsspeisen der Deutschen, ihre Gaumengelüste, Magenfreuden und Schmankerln mit Kochanweisungen, Bräuchen und Gewohnheiten. Hoffmann und Campe Hamburg 1955, Seite 148 (SUB HH A 1955/P209)