Harzziege
Die Harzziege wurde vor gut 100 Jahren von Harzer Ziegenzuchtvereinen planmäßig als Harzer Landschlag gezüchtet. Vor wenigen Jahren war die Rasse fast ausgestorben, inzwischen wird sie in einigen Harzer Orten wieder gezüchtet. Milch und Käse sind auf regionalen Märkten erhältlich. Ziegen galten auch im Harz als "Kuh des armen Mannes", denn sie waren genügsam, sehr widerstandsfähig und sie konnten die Schräghänge beweiden. Ihre Milch wurde von den Bergleuten sehr geschätzt, vertrauten sie doch darauf, dass die Milch sogar Giftstoffe neutralisiere – von denen sie unter Tage nicht unerhebliche Mengen einatmeten.
Foto: Feldmann (GEH)
Historische Quelle:
„Das einzige Hausthier, welches man neben dem Rinde als noch einigermaßen häufig bezeichnen könnte, ist die Ziege. Ein oder ein paar „Hippelchen“ giebt es in vielen der kleinen Harzer Haushaltungen. Auch erblickt man nicht selten in den Thälern zahlreiche Heerden dieser lebhaften und interessanten Geschöpfe, entweder zwischen den Klippen und Steinklötzen weidend, oder an irgendeinem Berghange malerisch gelagert. Doch ist ihnen der Wald, wo sie – ganz anders als die Rinder – sogar die Fichten-Nadelspitzen nicht schonen, polizeilich verschlossen, und sie müssen sich daher mit der mühseligen Atzung an den Felswänden begnügen.“
J.G. Kohl, Deutsche Volksbilder und Naturansichten aus dem Harze. Carl Rümpler Hannover 1866, Seite 196-197 (Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg A/205762)