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Ostfriesische Knüppeltorte

Ostfriesische Knüppeltorte

Dieser Kuchen ist ein ostfriesisches Traditionsgebäck. Er wird nicht gebacken, sondern in einer Pfanne gebraten und muss dann in der Form auskühlen. In den ersten Tagen ist der Kuchen "knüppelhart", wird aber mit jedem Tag weicher. Die Herstellung war früher für jeden von Vorteil, der keinen Zugang zu einer Backstube oder einem regulierbaren Ofen hatte. Serviert wird Knüppeltorte in kleinen Portionen, da sie reichlich süß ist.

Foto: Ostfriesland Tourismus GmbH

Historische Quellen:

„Ostfriesländische Knüppeltorte. 4 Eidotter, 4 Eßlöffel saure Sahne, 5 Eßlöffel Zucker, 150 Gamm Mehl, Butter zum Backen. Für die Mandel-Zuckermasse: 300 Gramm Zucker, ½ Pfund Mandeln, ¼ Pfund Zitronat, 1 geriebene Zitronenschale, 1 Paket Vanillezucker. Bereiten Sie aus den Teigzutaten einen Knetteig, den Sie ausrollen, in kleine Quadrate schneiden und in der Pfanne in reichlich  Butter auf beiden Seiten goldgelb backen. Kochen Sie den Zucker mit etwas Wasser auf, hacken Sie die Mandeln in Scheiben und arbeiten Sie aus den gebackenen Teigstücken und allen anderen Zutaten einen bunten Teig. Geben Sie ihn in eine gefettete Springform und drücken Sie das Ganze gut fest. Stellen Sie den Kuchen über Nacht kühl. Vor dem Servieren schieben Sie ihn kurz in den heißen Ofen.“

Maria Elisabeth Straub, Grönen Aal und Rode Grütt. Von Tafelfreuden und Trinksitten an der Waterkant. Lübeck 1971, Seite 88 (DLM Meldorf o.S.)


„Oldenburger Knüppelkuchen. Aus 2 Eiern, 2 Teelöffeln mit Milch aufgelöstem Eiersparpulver, 50 g Zucker, 4 Löffeln Milch und Mehl, daß ein Teig entsteht, den man rollen und in Kugeln formen kann. Diese Teigkugeln müssen in Fett hellbraun gebacken werden und auf Löschpapier entfettet werden. Man wiegt 100 g geschälte Mandeln fein, schneidet 65 g Sukkadeersatz [Kürbis, der in Zuckersaft eingekocht wurde und vorher abtrocknen muss] feinwürfelig, reibt die Schale einer halben Zitrone ab, stoßt 6 Nelken klein und stellt 1 gehäuften Teelöffel feinen Zimt bereit. In 1/8 Liter Wasser läutert man 500 g Zucker, bis er Faden zieht, nimmt ihn vom Feuer, gibt die Mandeln, Sukkade, die Gewürze und die abgetropften Teigblättchen hinein und drückt die ganze Masse gleichmäßig in eine Springform, in welcher der Kuchen fest werden muß. Nach dem Stürzen kann er noch mit einem Schokoladenguß versehen werden.“

Louise Holle, Aus Christkindleins Weihnachtsküche. In: Niedersachsen. Niederdeutsche Zeitschrift für Volkstum und Heimatschutz in Wort und Bild, 27. Jahrgang, 1921-22, Seite 162 (DLM Meldorf o.S.)

 

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