Leineschaf
Das Leineschaf ist ein Landschaf mit hoher Widerstandsfähigkeit gegen Witterungs- und Haltungseinflüsse. Es wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus mehreren Rassen in Gebieten südlich von Hannover gezüchtet. Da die Rasse in der Wollqualität mit anderen Wollrassen nicht konkurrieren konnte, wurde ab etwa 1960 durch Einkreuzung verschiedener anderer Rassen das "neue Leineschaf" gezüchtet. Das "alte" Leineschaf ist nahezu ausgestorben. Heute gibt es nur noch einen kleinen Restbestand an reinrassigen Tieren im alten Typ.
Foto: Feldmann (GEH)
Quelle:
„In den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts [1860er] aus einem alten Landschlag entstanden. Durch spätere Einkreuzung von englischen Fleischschafen wurde die Körperform verbessert. Von einem einheitlichen Zuchtziel kann erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts gesprochen werden. 1937 gab es in Deutschland 77375 Leinschafe: das waren 1,65% des gesamten Schafbestandes. Es bestand ein zusammenhängendes Zuchtgebiet zwischen Göttingen und Hannover. Einkreuzungen in den folgenden Jahrzehnten brachten keinen Erfolg. Das jetzige Leineschaf ist eine Kreuzung zwischen ursprünglichem Leinschaf und Texelschaf, Flamenschaf sowie Ostfriesischem Milchschaf. Dabei wurden geringe Geburtsschwierigkeiten und Aufzuchtverluste des Leinschafes alten Typs mit Fruchtbarkeit und Milchreichtum des Ostfriesischen Milchschafes und Frohwüchsigkeit sowie Fleischfülle des Texelschafes kombiniert. Gegenwärtig gibt es 14 Herdbuchherden.“
Hans Hinrich Sambraus, Atlas der Nutztierrassen. 250 Rassen in Wort und Bild. 4. erweiterte Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, Seite 117