Pickert
Pickert ist ein Kartoffelkuchen, der früher direkt auf der Ofenplatte gebacken wurde. Sein Name entwickelte sich aus der Tatsache, dass der Kuchen jedesmal am Ofen festklebte - das Plattdeutsche "picken" bzw. "peken" bedeutet so viel wie "kleben". Später wurden extra Pickerpfannen entwickelt, die das Problem behoben.
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Historische Quelle:
„Frikadellen von Kartoffeln. Man nimmt sechs der größten Kartoffeln, schält und kocht sie, reibt sie dann auf einem Reibeeisen mit so viel geriebenem Weißbrot, als Kartoffeln, dann rührt man es an mit drei Eyern, etwas Milch, ein wenig Zucker, Caneel [Zimt], Citronenschaalen, und rührt es dann zusammen, wie eine andere Frikadelle. Wenn man sie als Frikadellen gerollt hat, kehrt man sie in gestoßenem Zwieback um, und backt sie dann in einer Pfannenkuchenpfanne, worin geschmolzene Butter ist, bis sie braun sind.“
Hamburgisches Koch-Buch oder vollständige Anweisung zum Kochen insonderheit für Hausfrauen in Hamburg und Niedersachsen. Verfaßt von einigen Hamburgischen Hausfrauen. Sechste Auflage. Herold und Wahlstab Hamburg und Lüneburg 1821, Seite 74 (AM Nd 7)
„Ein Spezialgericht war und ist noch der Pickert, ähnlich wie Reibekuchen. Die Kartoffelmasse wurde in einem Leinentuch ausgepresst, mit etwas Milch; Mehl, Eiern und Salz vermischt, auf dem Kastenofen in der Stube gebacken. […] Wollte man Pickert backen, wurde die Platte mit Rindertalg eingerieben, die Kartoffelmasse etwa ½ bis 1 cm dick darauf gestrichen und von beiden Seiten braun gebacken. Vor dem Umdrehen wurde der Pickert in handliche Stücke geteilt. Der Pickert wurde bei Tisch mit Butter bestrichen und heiß gegessen.“
Uta Betzhold, Bäuerliche Ernährung und Vorratshaltung um 1900 – ein Zeitzeugenbericht. Museumsbauernhof Rahden, o.J. (FLMK D9 Mus 69)