Graupensuppe
Den Auftakt zu einem klassischen Oldenburger Hochzeitsmenü bildete meistens eine schöne Graupensuppe. Graupen sind nichts anderes als polierte Gerstenkörner. Der unverdauliche Spelz rund um das Korn wird entfernt, indem die Körner in Spezialmaschinen gerollt werden. In Norddeutschland sagt man deswegen zu den Graupen auch Rollgerste.
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Historische Quelle:
„Suppe von Graupenschleim. Ein halb Pfund ordinäre Graupen setzt man mit Wasser und etwas Butter auf gelindes Feuer, giebt beim Aufquellen derselben immer gute Bouillon darauf, etwas Selleri, Petersilienwurzel, Asperges [Spargel] und Blumenkohl thut man in Scheiben geschnitten dazu, und läßt sie damit weich kochen, füllet stets gute Bouillon nach, so bald sie wieder dicke geworden ist; dann reibt man sie durch ein Haarsieb, so daß alles Schleimige mit durchgeht, salzet sie gehörig, schlägt 3 bis 4 gelbe Eier aus, giebt ein Viertelquartier Flott darauf, gießt es durch ein Haarsieb, und legiret beim Anrichten die Suppe damit, richtet sie alsdann über geröstetes Franzbrot an.[…]
Braunschweigisches Kochbuch für angehende Köche, Köchinnen und Haushälterinnen zu der so unentbehrlichen Wissenschaft des innern Haushalts herausgegeben von J.D. Knopf, Herzoglich Mecklenburg-Schwerinschem Hof-Küchen-Meister und J. Chr. Förster. Vorm. Herzogl. Braunschw.-Lüneburg. Schlachte-Meister. Dritte verbesserte Auflage. Mit Kupfern Braunschweig, 1812, Seite 55 (AM Nd 10)