Landkreise:

 

Heidehonig

Heidehonig

Honig aus den Heidegebieten Niedersachsens hat ein sehr kräftiges Aroma, typisch ist die geleeartige Konsistenz. Sie entsteht durch den hohen Anteil an Eiweißverbindungen. Noch heute wird Heidehonig von wenigen Imkereien in traditioneller Korbimkerei als "Heide-Preßhonig" gewonnen. Echter Heidehonig bedeutet sowohl für die Bienen als auch für den Imker schwere Arbeit, nicht zuletzt deshalb gehört er zu den teuersten Honigsorten in Deutschland.

Foto: Euromediahouse / Marketinggesellschaft

Historische Quelle:

„In unseren Gegenden (im Bremischen) sind die vornehmsten Bienenpflanzen der Buchweitzen (Polygonum fagopyr) und die Heide (Erica vulg.) Beide Gewächse erfordern aber eine ganz verschiedene und beinahe entgegengesetzte Witterung, wenn die Bienen dieselben recht nutzen sollen. […] Die Heide verlangt zwar auch eine warme Luft, aber, wenn sie für die Bienen recht nutzbar seyn soll, so muß die Witterung, in der Blütezeit derselben, trocken und der Himmel heiter seyn. Am besten ist es, wenn kurz vor derselben ein regnigtes Wetter einfällt, wodurch dieses Gewächs zu seinem völligen Wachsthum gelangt, hierauf aber, fast den ganzen August hindurch, sich bei Süd- oder Südostwinde, eine trockene Zeit einstellt. Es ist allsdann schon hinlänglich, wenn dieses Gewächs, des Nachts nur, durch etwas Thau erfrischet wird. Im Gegentheil kan ein einziger starker Regenguß die Heide, in Rücksicht der Bienen, auf mehrere folgende Tage verderben. Schon der geringste Staubregen ist derselben nachtheilig, so gedeihlich er auch für den Buchweitzen ist. Auch dadurch unterscheidet sich die Heide von dem Buchweitzen auf eine sehr auffallende Art, daß die Bienen aus jener nur besonders des Nachmittags, bis in den späten Abend, oft noch bis nach Untergang der Sonne einsammeln, da im Gegentheil, in Ansehung des Buchweitzens, die eigentliche Tragezeit nur der Vormittag ist. Freilich fliegen die Bienen schon es Vormittags in die Heide, aber alsdann sammeln sie fast nichts als Blumenstaub aus derselben ein. Die eigentliche Honigernte aber ist erst des Nachmittags.“

A.W.T.P.i.T., Vom Honig, Hannoverisches Magazin, worin kleine Abhandlungen, einzelne Gedanken, Nachrichten, Vorschläge und Erfahrungen, so die Verbesserung des Nahrungs-Standes, die Land- und Stadt-Wirthschaft, Handlung, Manufacturen und Künste, die Physik, die Sittenlehre und angenehmen Wissenschaften betreffen, gesamlet und aufbewahret sind. Hrsg.: A.C. v. Wüllen, 26.Jg., Hannover 1788, Spalte 519 - 528

 

...zurück