Calenberger Pannenslag
Der Calenberger Pfannenschlag (plattdt. Calenberger Pannenslag) hat seine Bezeichnung von der historischen Landschaft Calenberger Land, südwestlich von Hannover. Es handelt sich um eine fetthaltige Grützwurst aus Hafergrütze sowie gekochtem Schweine- und Rindfleisch. Ebenfalls gibt es daher die Bezeichnung Rinderwurst. Neben einem hohen Zwiebelanteil enthält der Calenberger Pfannenschlag etliche Gewürze, wie z. B. Nelke, Piment, Ingwer, Macisblüte und Koriander. Früher galt das Gericht als typisches „Arme-Leute-Essen“. Heute wird die in der Pfanne gebratene Spezialität zu Brot oder Kartoffeln mit Spiegelei oder sauren Gurken gegessen.
Foto: Marketinggesellschaft
Historische Quelle:
(entspricht weitgehend Knipp)
„Pannslag, hannoversches Spezial und Lüttje Lage. Selbstverständlich ißt man in Hannover zunächst einmal Grünkohl mit Brägenwurst. Darüber hinaus aber sei im Herbst und während der Schlachtzeit zu `Pannslag´ geraten, Pfannenschlag. Das ist ein scharf gewürzter Wurstbrei, zu dem es Senf, Pfeffer- und Essiggurken gibt – und viele lüttje Lagen. (Kleine Lagen). Das ist ein kombiniertes Getränk, welches aus einem Kornschnaps und einem kleinen Glas Weißbier besteht, obergärig und säuerlich im Geschmack. Manche tun beides ineinander, andere bringen es fertig, es getrennt und doch sozusagen in einem Zug zu trinken, was eine gewisse Geschicklichkeit erfordert. […]“
Hans W. Fischer, Das Leibgericht. Die Lieblingsspeisen der Deutschen, ihre Gaumengelüste, Magenfreuden und Schmankerln mit Kochanweisungen, Bräuchen und Gewohnheiten. Hoffmann und Campe Hamburg 1955, 145 (SUB HH A 1955/P209)