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Braunschweiger Prilleken

Braunschweiger Prilleken

Laut des bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs von 1768 bedeutet "prilleken", mit den Händen rollen. Nach Rezept werden die süßen Hefeteigkugeln in Fett ausgebacken. Früher wurden Prilleken zur Fastnacht gebacken, um sich bei den Dorfkindern "freizukaufen".

Foto: Betty / pixelio.de

Historische Quelle:

„ Fastnachtskrapfen oder sogenannte Prilleken. Man verfertigt einen guten Hefeteig: man stellt 3 Pfund Mehl etwas warm, thut 6 Loth Zucker und etwas Kaneel dabei; ein Pfund Butter läßt man in etwas Milch oder Flott schmelzen, schlägt 6 Eigelbe, wie auch einige Löffel voll guten Hefen (doch muß die Milch lauwarm sein, wenn der Hefen dazu gethan wird), dazu, rührt Alles unter die 3 Pfund Mehl, und macht davon einen Teig, den man auf dem Backtische verarbeiten kann. Rollt ihn 2 Messerrücken dick aus, legt immer 3 Finger breit von einander, wie eine Wallnuß groß, eingemachte Joannisbeeren, Kirsch- oder Himbeermarmelade, streicht eine Streife vorher durch mit Ei, klappt den Teig über das Eingemachte, drückt ihn fest an, und schneidet Facons mit dem Backrade, wie ein halber Mond davon, fährt so fort, bis der Teig alle ist, läßt sie im Warmen aufgehen und bäckt sie langsam in Butter gar, bestreuet sie nachher mit Zucker und Zimmt. Auch kann man sie rund ausstechen und 2 und 2 aufeinander legen; warm genossen, sind sie vorzüglich delikat, werden aber für ungesund gehalten, und daher lieber kalt gegessen.

Braunschweigisches Kochbuch für angehende Köche, Köchinnen und Haushälterinnen zu der so unentbehrlichen Wissenschaft des innern Haushalts herausgegeben von J.D. Knopf, Herzoglich Mecklenburg-Schwerinschem Hof-Küchen-Meister und J. Chr. Förster. Vorm. Herzogl. Braunschw.-Lüneburg. Schlachte-Meister. Dritte verbesserte Auflage. Mit Kupfern Braunschweig, 1812, Seite 488-490 (AM Nd 10)

 

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