Stutenkerl
Das süße Hefeteigmännchen ist in ganz Niedersachsen bekannt, jedoch unter verschiedenen Namen. In Ostfriesland heißt er zum Beispiel "Klaaskerl". Das Teigmännchen mit der kleinen Tonpfeife soll zur Vorweihnachtszeit an den heiligen Martin von Tours erinnern und ist zum Martinstag in fast jeder Backstube zu finden.
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Historische Quelle:
„In Ostfriesland, auch im westlichen Oldenburg, erhielten die Kinder am Tag des hl. Nikolaus, des Sünnerklaas, einen `Stutenkerl´, eine `Stutenfrau´ oder beides als Adam und Eva, oft auch mehrere `Klaaskerls´, `Stutenkerls´ und `Stutenwiewen´ […] Diese Figuren sind alle ohne Ausnahme aus Stutenteig, also mit Hefe gebacken. Die Figuren waren verschieden groß. Die Durchschnittsgröße der menschlichen Gestalten kann bei 25 cm angegeben werden, die (nur einmal angegebene) Maximalgröße bei 100 cm.“
Ernst Helmut Segschneider beschreibt für die Zeit um 1930 zusammenfassend die Sitte frei geformtes menschen- und tiergestaltiges Gebäck zu Nikolaus zu verschenken. In: Weihnachtsgebäck in Norddeutschland. Eine Untersuchung auf der Grundlage des Atlas der deutschen Volkskunde. Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde 25, 1980/81, Seite 108