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Grütze

Grütze

Früher aßen die Bauern in Niedersachsen zum Frühstück gern Grütze. Diese konnte mit Wasser oder Milch aus Buchweizen, Hafer oder auch Gerste und Weizen hergestellt werden. Für eine süße Variante wurden ein Stückchen zerlassene Butter, Zucker und Zimt oder auch Rosinen und Apfelstückchen dazugegeben. Für eine herzhafte Grütze aß man diese mit Specksoße zum Mittag oder Abendbrot. Allgemein wird an der Küste Grütze aus Weizenmehl als "Rebbedi" und im Emsland Buchweizengrütze als “Reppedy“ bezeichnet.

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Historische Quellen:

„Buchwaizen-Grütze mit Milch. Man setzt einen Topf Wasser zum Feuer; wenn das Wasser kocht rührt man die Grütze hinein, thut etwas Salz daran, und läßt es damit kochen. Wenn man will, kann man auch ein Stück Butter daran kochen. Dann kocht man die Milch, und wenn die Grütze gahr ist, so richtet man jedes in einer besonderen Terrine an.“

Hamburgisches Koch-Buch oder vollständige Anweisung zum Kochen insonderheit für Hausfrauen in Hamburg und Niedersachsen. Verfaßt von einigen Hamburgischen Hausfrauen. Sechste Auflage. Herold und Wahlstab Hamburg und Lüneburg 1821, Seite 32 (AM Nd 7)


„Früh um 4 oder 5 steht alles auf, und jetzt wird auch zwei Stunden gedroschen […] Gegen 8 Uhr ist die Wirthin mit dem Frühstück in Ordnung, nemlich eine Milch- oder Breysuppe aus Roggen- oder Buchweitzen Mehl, worinn Brot gebrokt wird, und Pfannkuchen, letzterer gewöhnlich von Buchweitzen Mehl.“

Johann Bernhard Joseph König, Beiträge zur Geschichte des Amtes und der Stadt Cloppenburg. 16. Brief (1802, Archiv Museumsdorf Cloppenburg, H 320 b, p22). Zitiert nach Herrmann Kaiser, Das alltägliche Brot: über Schwarzbrot, Pumpernickel, Backhäuser und Grobbäcker. Ein geschichtlicher Abriß. Hg. von Helmut Ottenjann, Museumsdorf Cloppenburg 1989, Seite 9 (FLMK D9 Kai 109)

„Buchweizengrütze mit süßer Milch. Man kocht entweder die Buchweizengrütze, […] mit Wasser, Salz und Butter gar, und giebt beim Anrichten besonders warme Milch dazu, oder man kocht auch die Grütze gleich in der Milch gar.“

Amalie S…g, Die holsteinische Küche. Neuestes, vollständiges und auf wirkliche Erfahrung gegründetes Kochbuch für Hausfrauen und Köchinnen. Von Amalie S…g. G. H. Stern Hamburg, 1843, Seite 237 (AM Nd94)

 

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