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Pinkel, Pinkelwurst

Pinkel,
Pinkelwurst

Der "Pink" ist auf Plattdeutsch der kleine Finger - "Pinkel" der Mastdarm vom Schwein, in den die pikante Wurst aus Hafergrütze, Nierenfett und frischem Schweinespeck gefüllt wird. Die genaue Rezeptur ist bei jedem Schlachter anders und ein wohlbehütetes Geheimnis. Grünkohl mit Pinkel und Kartoffeln bildet den traditionellen Höhepunkt der niedersächsischen Grünkohlwanderungen.

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Historische Quellen:

„20. Pinkeln zu kochen. […] Eine Stunde vorher, ehe man sie kochen will, wässert man sie in kaltem Wasser aus; dann setzt man sie mit kaltem Wasser zu Feuer, schäumt sie ab und läßt sie 2 und eine halbe bis 3 Stunden kochen. Man muß den Deckel gar nicht fest zumachen, sondern ihn halb offen stehen lassen, die Pinkeln bersten sonst.“

Bremisches Koch- und Wirtschaftsbuch enthaltend eine sehr deutliche Anweisung wie man Speisen und Backwerk für alle Stände gut zubereiten könne. Für junge Frauenzimmer welche ihre Küche und Haushaltung selbst besorgen und ihre Geschäfte und mit Nutzen betreiben wollen. Herausgegeben von B.G. [Betty Gleim 1781-1827], Johann Heinrich Müller Bremen und Aurich o.J. [um 1800], Seite 265-266


„5. Pinkel. Dazu nimmt man das beste Nierentalg, schneidet es in ganz kleine Würfel, nimmt dann halb so viel Hafergrütze und halb so viel feingeschnittene Zwiebel als man Grütze hat, giebt schwarzen und Nelkenpfeffer und Salz nach Geschmack daran, mengt alles gut durcheinander, nimmt dann die schlichten weiten Ochsengedärme (Pinkelweide) schneidet sie in beliebige Längen, pröckelt ein Ende derselben zu und stopft die Würste ganz lose und nicht ganz voll. Man muß beim Stopfen darnach sehen, daß das Fett und die Grütze gleichmäßig vertheilt wird. Sind die Würste gestopft, pröckelt man sie zu und hängt sie in gelinden Rauch.“

Charlotte Droste, Inhaberin einer Restauration, Kochbuch für alle Stände. Eine Sammlung von ungefähr 1000 selbsterfundenen und erprobten Rezepten zur Bereitung aller Arten Speisen, Backwerk und Getränke, zum Einmachen und Aufbewahren von Früchten, sowie Anweisung zum Einschlachten, Einpökeln und Wurstmachen, Im Selbstverlag der Verfasserin Oldenburg 1853. Reprint Museumsdorf Cloppenburg 1991, Seite 282-283

 

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Bezugsquellen:

Pinkelwurst ist in Bremen, Oldenburg und in der Wesermarsch in zahlreichen Fleischerei-Fachgeschäften erhältlich.