Puttäppel
Puttäppel (Puttäpfel) sind den meisten besser bekannt als Bratäpfel. Die Äpfel werden im Ganzen vom Kerngehäuse befreit und auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel mit Marmelade und Butter, gefüllt und dann gebacken. Als Dessert sind Bratäpfel in Niedersachsen vor allem zum Silvesterabend beliebt. Gegessen werden sie besonders gern im Winter.
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Historische Quellen:
"12. Ganze Äpfel (Zipollenäpfel). Die Äpfel werden mir einem nassen Tuch rein abgewischt, sticht dann die Blume heraus, den Stengel läßt man halb daran, setzt sie dann nebeneinander in eine große Kumme, begießt sie geschmolzener Butter, streut ganzen Annis und reichlich Zucker darüber und läßt sie dann in einer Tortenpfanne oder Backofen langsam gahr backen, man muß sie aber während dem Backen einigemale mit der Sauce begießen; dann richtet man sie auf der Schüssel an, gießt die Sauce darüber bestreut die Aepfel mit Zucker."
Charlotte Droste, Inhaberin einer Restauration, Kochbuch für alle Stände. Eine Sammlung von ungefähr 1000 selbsterfundenen und erprobten Rezepten zur Bereitung aller Arten Speisen, Backwerk und Getränke, zum Einmachen und Aufbewahren von Früchten, sowie Anweisung zum Einschlachten, Einpökeln und Wurstmachen, Im Selbstverlag der Verfasserin Oldenburg 1853. Reprint Museumsdorf Cloppenburg 1991, Seite 157-158
Regel 415
"Gefüllte Aepfel auf eine andere Art. Diese Aepfel werden, anstatt daß obige mit einer Marmelade aus Aepfeln gefüllt sind, mit eingekochter Marmelade von Himbeeren gefüllt, welche durch ein Haarsieb getrieben wird. Alsdann muß Zucker, gerieben Citronenschalen und klein geschnittener Citronat darunter gemenget, u. dieses in die Aepfel gefüllt werden. Danach werden sie […] in einer Tortenpfanne gar gemacht. Es muß aber kein rother Wein, sondern etwas Franzwein darüber gegeben werden; auch wird, anstatt des angekochten rothen Weins hierzu ausgepreßter Aepfelsaft mit dem Safte von einer Citrone, Cannell [Zimt] und Zucker aufgekocht, und solches bey dem Anrichten unter die Aepfel gegeben."
(Anonym), Zweytes Niedersächsisches Kochbuch oder Bemerkungen zu Marcus Loofts Niedersächsischem Kochbuche. Johann Christian Dieterich Göttingen 1786, Seite 313-314