Großer Hans
Der Große Hans ist ein dicker Kloß, meist aus Gries und Milch. Er wird meist süß mit Kompott und Sirup serviert. Seit Generationen werden in den niedersächsischen Küchen Milch- und vor allem Getreideprodukte verarbeitet. Aus Milch und Getreide wurde Grütze gemacht, die dann zu Klößen weiterverarbeitet werden konnte.
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Historische Quelle:
"107. Großer Mehlkloß. ¼ l Milch wird mit 2 Eßlöffeln Butter und ein wenig Salz aufgekocht, 2-3 Eßlöffel Zucker und 150 g Mehl hineingerührt (wobei man die Kasserolle vom Feuer zurück zieht und das Mehl glatt verrührt, dann schiebt man es wieder aufs Feuer) und die Masse gekocht, bis sie sich beim Rühren von der Kasserolle löst. Nach dem Erkalten rührt man 4-6 Eidotter, eins nach dem anderen, daran und zieht den steifen Schnee von Eiweiß darunter. Eine saubere Serviette hat man in Wasser gebrüht und ausgerungen, breitet sie in eine Schüssel aus, bestreicht die Mitte mit Butter, legt den Kloßteig darauf, bindet die Serviette nicht ganz dicht über dem Teige zusammen, so daß noch Raum zum aufgehen vorhanden ist, hängt ihn in kochendes, gesalzenes Wasser und läßt ihn 1 Std. kochen; man gibt ihn mit Obstsauce zu Tisch.“
Mary Hahn, Illustriertes Kochbuch für die einfache und feine Küche. Ein unentbehrliches Lehr- und Nachschlagewerk für Hausfrauen und Köchinnen, unter besonderer Berücksichtigung der Anfängerinnen. Enthaltend: 2260 Original-Rezepte mit 400 praktischen Abbildungen und den jede Hausfrau besonders interessierenden reich illustrierten Abschnitt „Der Tee- und Abendtisch“. 19.-21. Auflage Hahn Wernigerode i. Harz 1922, Seite 35-36 (FLMK D9 393)